Re: Dalai-Lama glaubt nicht an Urlehre?

Die Ewige Religion

Geschrieben von Ahmet am 08. August 2005 17:11:47:

Als Antwort auf: Re: Dalai-Lama glaubt nicht an Urlehre? geschrieben von Alex am 08. August 2005 14:25:53:

Hallo Alex,

Da ich mich mit den Ursprüngen aller Religionen befasst habe und diese gründlich kennen gelernt habe, kann ich Dir eine genaue Antwort darauf geben.

Dafür versetzt man sich einfach in der Zeit zurück ins damalige Geschehen. Heute wissen wir von einer Vedischen Kultur, die um ca. 2000 v. Chr. am Punjab (zwischen Pakistan und Indien) existierte. Diese Kultur war soweit zivilisiert, dass sie um ca. 1800 v. Chr. das bis dahin mündlich überlieferte Gesetz (Dharma) mit der vedischen Schrift, einer Vorform des Sanskrit, niederschrieben (Rigveda, Samaveda, Yajurveda).

Aus diesen schriftlichen Erben ist zu ersehen, dass diese Vedische Kultur einen Tier- Opferkult betrieb, der einen Hochgott genannt "Indra" gnädig stimmen wollte. Dieser Gott im höchsten Himmel (7.Himmel) schuf die Menschen und Geister aus dem "Nichts". Viele in nahöstlichen Religionen enthaltene Elemente waren auch in dieser Vedischen Religion zu beobachten.

Erst ca. 1000 Jahre später wurde die Vedische Kultur von den Brahmanen erobert. Die brahmanischen Eremiten führten das Sanskrit ein und schrieben ihre Kommentare zum bis dahin bestehenden Gesetz nieder. Die neuen Komentare werden Upanishaden genannt. Erstmals in diesen neuen brahmanischen Schriften wurde die Reinkarnation, und damit die zusammenhängende Karmalehre und das Kastensystem erwähnt und zwangsmässig in die Gesellschaft integriert. Es sollte die Brahmanische oberste Priester- Kaste zur Macht verhelfen und weiterhin festigen. Auch das Mehr- Götterbild (Shiva etc.)und das zirkulare Weltbild werden erst aus den Upanishaden begründet. Das System wurde dann noch verfeinert und bekam um 300 n. Chr. den neuen Begriff "Vedanta", was zu deutsch "Abschluss der Veden" heisst.

Um 500 v.Chr., bei der Einführung dieser philosophischen Lehren durch die brahmanischen Machthaber, gab es kleinere Gruppierungen, die grossen Widerstand gegen diese brahmanischen Neuregeln leisteten. Eine dieser Bewegungen war die des Gautama Siddharta, den Begründer des Buddhismus. Siddartha (Buddha) lehnte die brahmanischen Neu- Lehren ab und versuchte die beeinflusste Gesellschaft zurück zur alten Lehre des Dharma (ewiges Gesetz) zu führen. Dies sei nur durch die geistige Befreiung von dem Rad des ewigen Kreislaufs (Samsara) möglich, denn er sah das Leiden in der brahmanischen Gesellschaft nur aus diesen Gründen (Neueinführung von Kastensystem, Karmalehre, Reinkarnation). G. Siddartha (Buddha) nannte die im Kreislauf gefangenen "Pratityasamutpada" (vom Entstandenen Abhängige)

Ich hoffe, ich konnte Dir hier die Erklärung bringen, damit Du mich verstehen kannst, warum ich es schade finde, dass der Dalai Lama das Wort Buddhas nicht ernst nimmt.

Gruss
Ahmet




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